Tunesien, März 2008

 

 >> April 2008: Wieder da!
Der Reisebericht mit ein paar Bildern ist (fast) fertig. Einfach ein bisschen nach unten scrollen. 
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Vorbereitungen Frühjahr 08:
Im  März ist es soweit.

Wir fahren nach Tunesien incl. Wüstendurchquerung!

Naja, direkt durch die Dünen geht es dann doch nicht, aber immerhin auf Sandpiste durch die Wüste.

Vorbereitungen: Ein Trabi ist generell geländegängig. Ausserdem soll der Trabi Trabi bleiben, und nicht zum "Wüstenmobil" umgebaut werden. Deshalb bekommt er nur einen Unterfahrschutz (von einem original Kübel) als Schutz gegen groben Kies und Sand auf der Piste. Das wird genügen.

Aktuelle Vorbereitungen: (Januar08)

Dieses Buch ist mein Leitfaden. Entspricht genau dem Stand der Technik, wie es für den Trabant gehört (Buch erschienen 1977).

Original Buch aus den 70ern von Daerr

Ein paar frei zitierte Zitate:

"Verhalten bei einem Unfall: ...bei Personenschäden wird die Bevölkerung alsbald herbeiströmen und Sie laufen Gefahr, gelyncht oder gesteinigt zu werden ..."

Die Wahl der Fahrzeugtypen wird in folgender Reihenfolge aufgezählt: Citroen 2CV ... Peugeot 403,404, Renault4 ... VW-Bus (damals gab es noch keinen syncro) ...dann erst Land Rover, Toyota und Unimog. Wann hat eigentlich die Industrie angefangen uns weis zu machen, dass nur ein 4 weel drive im Gelände gangbar ist? ?

Zur Wahl des Fahrzeuges: "Es ist davon abzuraten, mit einem heiklen oder komplizierten Wagen zu reisen. ... Ein luftgekühlter Motor lässt gewisse Pannen vermeiden ..."

Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen ...



Nun ist auch der Unterfahrschutz montiert (02/08): Unterfahrschutz

Ausserdem:   - Kupplungsscheibe: Ungefedert gegen gefedert ausgetauscht; besserer Kupplungsautomat
                    - Getriebeöl erneuert
                    - Schlauchlose Reifen montiert (wegen Druckabsenkung im Sand)
                    -  und noch so einiger Kleinkram ...

 

Reisebericht

(Ein Trabi - fahr - Reisebericht)

Ostern 2008

Am Freitag mittag ging es von München los bis zum Gardasee. Nach einer sehr kalten Nacht (6 Grad) in der Pension Sachsenruh ging es in der Früh weiter bis nach Genua. Pünktlich um 13 Uhr waren wir da. Wir trafen unsere Freunde, und warteten bis die Fähre um 22 Uhr mit 5 Stunden Verspätung und bis zum letzten Platz belegt ablegte.

Nach einer recht ruhigen Überfahrt kamen wir endlich in Tunesien an. Am Hafen großes Chaos - keiner wusste welcher Stempel wo, wie, und warum zu holen war. Man wurschtelte sich so durch. Doch war es durch die Verspätung am Vorabend schon dunkel, bis wir alle (drei Fahrzeuge) aus dem Fährhafen in Tunis draussen waren. Jetzt wurde es spannend. Erstes Mal Afrika für den Trabi, den Fahrer und die Beifahrerin. Wildes Rennen durch Tunis (Alle Autos vom Schiff wollen aus Tunis raus, um einen Übernachtungsplatz zu finden). Erster Schock an der Tankstelle: Ein Tunesier fährt uns auf, oder wir ihm - egal. Jedenfalls war das recht schnell erledigt - nur ein Kratzer an der Stosstange. Dann schnell auf die (einzige) Autobahn. Nach ca. 60km kamen wir an dem anvisierten Campingplatz an - Tore geschlossen! Paar Kilometer weiter war aber Gott sei dank noch einer. Hier fing dann um kurz vor Mitternacht, bei einer Dose Bier,  langsam die Entspannung an. 

Am nächsten Tag dann eine 8 Stunden Fahrt bis nach Douz - "Das Tor zur Wueste". Wir fuhren recht entspannt,  genossen die Eindrücke und die Landschaft.


frisches, leckeres Obst und Gemüse.
 


Fahrt durch das Chot el Fedjej

Am Abend trafen wir in Douz - dem Tor zur Wueste - ein. Nach einigen Einkäufen fuhren wir dann (wieder bei Dunkelheit) in die Wueste. Blauer Toyota voraus, weisser Toyota hinterher. Eine eindeutig als 4x4 gekennzeichnete Sandpiste mit einigen Weichsandfelder. Der Trabi schlug sich super :-) ! Kommentar von vorausfahrendem Toyota: "Na, wenn er immer noch hinter mir ist, dann fahre ich halt weiter." Fahren im Sand macht total viel Spass!


Film: Am Abend fuhren wir noch soweit es ging in die Wueste hinein.

Das Problem beim Weichsand ist, dass sich zwischen den Reifen der Jeeps in der Mitte ein recht hoher Wulst bildet, für den der Trabi einfach zu tief liegt. Hierbei hat sich er Unterfahrschutz als Gold - wert erwiesen. Immer wieder spürte man, wie sich der Unterfahrschutz  wie ein Schiffsbug durch den Sand pflügte! Ein weiteres Problem ist, dass der Auspuff (der Endtopf) unter quer zur Fahrtrichtung hängt. Hier zog der Sand immer wieder spürbar dran - hat aber alles gehalten!


Beim Freischaufeln und Luft ablassen nach unserem ersten Steckenbleiben.
Am Unterfahrschutz war die unterste Ecke zum Schutz des Auspuffs nach der Tour "gesandstrahlt" - blankes Blech (war allerdings auch nicht toll lakiert)!

So ging es dann ca. 20km auf der Sandpiste hinein in die Wueste. Ein Mal blieben wir stecken. Mit etwas abgelassener Luft aus den Reifen ging es weiter. Soweit, bis die Piste an einer Stelle total zugeweht war. Hier ging es für den Trabi definitiv nicht weiter. Er wurde noch über eine kleine Düne neben die Piste geschoben. Das war dann der Übernachtungsplatz.


Trabant zieht Toyota - äh; oder war es umgekehrt??



Abseits der Piste ist der Sand sehr weich für 145er Reifen ...


Unendliche Weite - Ruhe - Frieden

Am nächsten Morgen haben wir alle erstmal entspannt gefrühstückt. Nach einer windstillen Nacht kam langsam ein leichter Wind auf. Wir packten gemütlich zusammen. Der Plan war, den Trabi hinter den Toyota zu hängen und ihn im großen Bogen wieder zurück auf die Piste zu ziehen. Gesagt getan - doch dann geschah es: Der Trabi griff immer wieder selbst im Sand und fuhr plötzlich über das Seil. Ich bemerkte es, hielt an, doch bevor der Toyota es bemerkte kam wieder Zug auf das Seil  ...  das Seil zog nun von der Abschleppöse aus von hinten über den Querlenker halbrechts nach vorne. Das Lenkrad kurbelte Vollgas bis zum Anschlag nach rechts ... das Seil riss ... Ich stieg aus, um zu schauen ob alles in Ordnung war. Dann sah ich es: Das rechte Vorderrad hing schief im Radhaus, und der Querlenker war total verbogen!

Das Ende ... das wars ... Schock und Adrenalin. Der Wind war jetzt schon zum mittleren Sandsturm geworden.


Bei diesem Bild bekommt man glaube ich einen Eindruck von der Intensität des Sandsturms!
 

Was nun? Mit meinem "normalen" Bordwerkzeug und Zangen war auf dem weichen Sand nichts wieder gerade zu biegen ... aber ein Toyotafahrer hatte eine riesige Rohrzange dabei, der andere ein kleines Stück Holz als festen Untergrund ...

Naja, nutzt ja nix - dann halt mal ausbauen, das verbogene Ding. Meine (zweit-) grösste Sorge war dann, das die Antriebswelle, Bremsleitungen oder so etwas ebenfalls hinueber sind - alles Andere war aber vollkommen unbeschadet :-).

Also hiess es: Wir müssen den Querlenker irgendwie wieder gerade bekommen. Langsam kam wieder Hoffnung in mir auf, dass wir den Trabi doch wieder flott machen koennten.

 

  

Und dann war da noch Highlift, Hammer und Axt um den QL wieder passend für die Halterungen zu biegen.

Irgendwie schafften wir es dann mit vereinten Kräften den Querlenker wieder in Form zu biegen. Nach einiger "Feinbiegerei" buchsierten wir ihn dann wieder in seine Halterung am Rahmen. Jetzt hiess es aber: Das Auto sehr ultravorsichtig und mit Samthandschuhen bewegen, denn das labile Teil könnte ja sofort wieder verbiegen. Und das wollte definitiv keiner von uns - zumindest nicht hier, mitten im Nichts, 20 km entfernt von nächsten festen Untergrund und ewig weit entfernt von nächsten Ersatzteil.

Also wurde der Trabi an der Anhängerkupplung langsam rückwärts über die Düne zurück auf die Piste gezogen. Ohne Schwung hatte hier auch der Toyota leichte Probleme, weil der Sand sehr weich war. Zurück auf der Piste wurde der Trabi dann erst mal ohne eigenen Antrieb gezogen. Nach kurzer Zeit war mir das aber zu unheimlich - nicht, dass der Vorderreifen noch mal über das Seil rollt ... Also fuhr der Trabi aus eigener Kraft. Erst sehr langsam und vorsichtig, dann aber wieder richtig mit Vollgas und Spass durch die Weichsandfelder.


Trabant rast hinter Toyota durch den Sandsturm zurück nach Douz.


Ein kleiner Eindruck von der Pistenfahrt

Zurück in Douz tranken wir alle erst mal einen tunesischen Tee, um den Schock zu verdauen und um den Hals etwas vom Sand frei zu spülen. Puh.

Der Plan, mit den anderen quer durch die Dünen, und auf dem direkten Weg nach Ksar Ghilane zu fahren, war hiermit aber nun gestorben (was vielleicht auch besser so war). Also trennten wir uns von den zwei Toyotas und ihrer Besatzung und fuhren auf den Campingplatz. Hier wurde der Trabi erst mal ausgeräumt und vom gröbsten Sand befreit. Das erstaunte unsere italienischen Nachbarn so sehr, dass sie uns von da an (wir trafen uns noch mal in Touzeur) immer wieder mit frischem italienischen Espresso versorgten.

Es stellte sich heraus, dass der Trabant auf Teer und mit richtigem Reifenluftdruck auffällig gerade fuhr - und auch gerade bremste. Die Spur war also nicht total verzogen und wir beschlossen: Damit können wir jedenfalls vorsichtig auf geteerten Strassen fahren.

Dennoch wäre es sicherer mit einem intakten Querlenker zu fahren. Wir wollten ja auch noch was vom Land sehen und über ein paar Pisten brettern.

Wir folgten also dem Rat eines Freundes und setzten unser Problem: "Wer fährt am Wochenende nach Tunesien, und könnte uns einen Querlenker mitbringen?" in 2 Internetforen (www.buschtaxi.de und www.pappenforum.de). Man mag es kaum glauben - einen Tag später war alles organisiert: Ein Trabantfahrer organisierte das Teil über einen Trabantclub und brachte es einem Wüstenfahrer, der es uns dann in Douz 5 Tage später übergab! VIELEN DANK hier nochmals an alle Beteiligten.

Am nächsten Morgen ging es noch einmal ein bisschen die Piste rein - Wueste geniessen und von dem Stress des letzten Tages erholen :-) .Und um ein paar Trabi - Poser - Bilder zu machen ...

 
Bei Douz


Trabi auf dder Piste ...

Danach ging es nach Touzeur. Eine sehr touristische Stadt - wenn man aus der Wueste kommt. Für einen, der mit einer Touristengruppe aus Djerba kommt wahrscheinlich ein totes Kaff ...


Auf der Fahrt durch das Chot kommt man an verschiedenen Cafes vorbei. Man sollte hier aber auf keinen Fall einen Kaffee trinken!

Von Touzeur aus machten wir Ausflüge nach Chibika, Mides und Tamerza - alles Punkte, die man gesehen haben muss, wenn man mal gerade so in der Gegend ist. Eigentlich wollten wir eine oder zwei Nächte in Tamerza bleiben. Aber abends, an zwei möglichen Stellplätzen - und überhaupt in ganz Tamerza - waren wir die einzigen Ausländer. Kein einziger europäischer Jeep oder Camper in Sicht. Tamerza liegt nahe an der algerischen Grenze, und vor ein paar Wochen waren die zwei Österreicher entführt worden. Wahrscheinlich traute sich keiner hier zu übernachten. Also aßen wir noch lecker Kuskus und machten uns bei Anbruch der Dunkelheit zurück auf den Weg nach Touzeur auf den sicheren Campingplatz. War wohl auch richtig so, da die Polizisten nachts mit Maschinengewehr am Kontrollposten standen ...


Pass zwischen Chibika und Tamerza.


Die grosse Frage ist: Was bedeutet dieses Schild? Unsere Interpretation war: Ab hier sind Autobomben verboten :-) . Gesehen in Touzeur.

Irgendwie zog es uns aber wieder zurück in die (Sand-) Wueste. Wir wollten noch mal Sand zwischen den Zähnen (und überall) spüren und im Tümpel in Ksar Ghilane baden. Auf dem Rückweg nach Douz machten wir einen kleinen (mehr oder weniger absichtlichen) Abstecher nach El Faouar. Der Wind wehte wieder ordentlich, was man im Trabant bei Gegenwind doch stark spürt. Macht aber nichts, wir sind ja genau mit diesen Auto unterwegs, um den Teer, die Kraft der zwei Kerzen und den Wind zu spüren. Der Wind wehte den feinen Sand übrigens auch bei geschlossenen Fenstern in das Auto. Aber besser als in einem modernen Auto bei verstopftem Fahrgastraumpollenhightechfeinfilter zu ersticken :-).


Vielleicht schwer zu erkennen: Sand liegt in der Luft - die Querstreifen über den Teer sind fliegender Sand. Keine Wolke, aber doch dunstig.

In Douz hingen wir einen Tag in Cafes rum streiften durch die Geschäfte. Ein Paar Jungs kannten uns schon und taten uns dies  mit entsprechenden Tabigeräuschen kund (Autofahrandeut und rängtängtäng). Mit einem gewissen Bekanntheitsgrad und mit etwas Erfahrung mit den tunesischen Geschäftstreibenden machte es dann auch richtig Spass durch die Geschäfte zu streifen (Sonst ist es eigentlich nur nervig, weil man nicht in Ruhe gelassen wird). Zudem hatten wir schon ein paar Worte arabisch gelernt, was beim shoppen ebenfalls sehr hilfreich ist.

Am Abend kam dann der Querlenker mit den Wüstenfahrern aus Deutschland an. Ich baute das Teil gleich ein (in einem Affentempo, wenn man nix biegen muss), und wir ratschten den ganzen Abend mit unsren "Ersatzteillieferanten".

Am Morgen darauf, mit sicherem Querlenker, hieß es dann: Nix wie weiter nach Ksar Ghlane - eine Oase mit heissem Quelltümpel in der (Sand-) Wüste von dem uns immer begeistert erzählt wurde. In Douz haben wir nochmal eingekauft und unsere Benzinvorräte im Tank und Kanister aufgefüllt. In Ksar Ghilane gibt es keine Tankstelle. Wir wählten dieses mal den Weg über die relativ neue Teerpiste. Das sind dann ca. 150km durch ödes Land. Paar Sträucher, paar Schaaf und Ziegenherden - und fast nur gerade aus.


Beweisphoto: Wir waren in Ksar Ghilane - der Anfahrtspunkt für alle Wüstenfahrer!

Kurz vor der Oase hört dann die Teerstrasse auf und es geht wieder auf Sand weiter. Der ist hier aber recht gut festgefahren, so dass man ohne Probleme durch kommt.

                      
Bei Ksar Ghilane; der suedlichste Punkt unserer Reise.

Ksar Ghilane fanden wir dann erstmal nicht sooo wahnsinnig toll, wie es alle erzählten: Es gibt einen wunderschönen Teil, in dem man unter grossen Tamarisken wild campen kann - der war voll belegt mit Motorradgruppen (jedenfalls die Teile, die wir ohne Allrad erreicht hätten). Dann machte der "super tolle Badeteich mit 32 Grad warmen Quellwasser" doch eher einen von -Touristen -belagerter -Tümpel -Eindruck.

Es dauerte aber nicht lange, bis wir uns mit dem Fleckchen anfreundeten. In dem Tümpel bei 32 Grad Wassertemperatur zu liegen ist sehr entspannend; gleich dahinter fängt die Wueste an: Mit Dünen wie aus dem Bilderbuch. Ausserdem fanden wir noch ein nettes Plätzchen auf dem nahe gelegenen Campingplatz.
Und wie es oft an solchen Orten war: Die Touristengruppen aus den Hotels am Meer in den weissen Jeeps kommen - bevölkern den Ort, und sind dann genau so schnell wieder weg, wie sie kamen.

           
Im Trabi schläft es sich definitiv besser und ungezieferfreier als im Beduinenzelt.

In Ksar Ghilane hatten wir dann leider nur einen Tag - das bedeutet, dass wir wieder kommen müssen :-). Unser Ziel für den nächsten Tag war wieder bis kurz vor Tunis zu kommen (ca. 450 km). Die Fähre fuhr in 2 Tagen und ich wollte noch einen kleinen Zeitpuffer für eventuelle Zwischenfälle haben ... Zudem war geplant, hier unsere Freunde wieder zu treffen. Wir fuhren eine andere Strecke zurück (über Matmata) und stellten fest, dass es tatsächlich noch viele Gründe bzw. Orte gibt noch ein mal den Süden von Tunesien zu bereisen.
Eigentlich wollten wir wieder ein kleines Pistenerlebnis haben und eine Abkürzung über eine Schotterpiste (40km) fahren. Nach 1-2km übelstem Durchgeschüttel, grobem Kies und Wellblech überlegten wir uns: 40km Piste (die keinen Spass macht) mit 300km Strecke danach - oder 10km Umweg und ein paar Stunden früher ankommen ... Wir entschlossen uns dann für die langweiligere Variante :-) ...

 Dieser Weg war noch ganz gut, er führte aber in die falsche Richtung (Von der üblen Piste gibt es nur einen schlechten Film).

Ab Gafsa ist die Strecke dann nicht mehr sehr reizvoll. Ewige Landstrasse mit vielen Autos und LKWs.
 
Schaaftransport ...

Wir erreichten Hamamet abends. Der letzte Tag war kalt, stürmisch und es regnete immer wieder. Wetter war aber O.K., um sich mal einen richtigen tunesischen Touri- Badeort anzusehen; und um dort die doppelten örtlichen Preise für Essen und Getränke zu zahlen... Aber ein bisschen Meer und Meeresluft musste schon auch noch sein.

Wir kauften noch einen 20 Liter Kanister feinstes Zweitaktöl für 40 Dinar und füllten den Trabi mit leckeren Gewürzen und Zutaten für Couscus, die man in Deutschland nicht bekommt. Am Abend vor der Abfahrt der Fähre füllte sich der Campingplatz bis auf den letzten Platz.
Am nächsten Morgen hatten wir geplant, so um 10 Uhr (2 Stunden vor Check in; 60km Strecke) ab zu fahren. Um 9:30 Uhr waren wir die Letzten auf dem Campingplatz .... leicht nervös fuhren wir dann pünktlichst um 10 Uhr los. Vor Tunis war dann tatsächlich ein Stau - aber die anderen europäischen Autos auf dem Weg zur Fähre zeigten, dass wir zumindest nicht die allerletzten waren. Tatsächlich waren wir dann pünktlich an der Fähre. Allerdings ging das Einchecken viel schneller als auf der Hinfahrt.

Auf der Fähre trafen wir dann unsere Freunde und viele Reisende, die wir schon auf dem Weg getroffen hatten. Also hiess es Erfahrungen austauschen und ratschen. Leider war der Wellengang am Abend sehr stark, so dass sich die Gesprächsgruppen am Abend recht schnell auflösten.


Auf der Faehre ... Trabi zwischen den Jeeps kaum zu sehen ...

Um 4 Uhr Nachmittags des nächsten Tages waren wir von der Fähre runter ... 650km Heimreise. In Pfunds in der Schweiz trafen wir noch ein paar Freunde und machten wir einen Zwischenstop zum Abendessen.

Ja und nun sind wir wieder zu Hause .... der Sand im Trabi wird uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Immer wieder rieselt er beispielsweise aus dem Autoradio ... und der untere cm im Werkzeugkasten ist auch noch voll mit Sand.

Wieder muss ich sagen: Eine Reise mit dem Trabant lohnt sich!

Zahlen, Fakten:
- rund 3300 km
- eine (oben beschriebene) Panne
- Motor klackerte schon seit längerem ein bisschen. Darum hatten wir einen Ersatzmotor (ohne Anbauteile) dabei. Der Motor hielt durch, und klackerte nach der Fahrt genau so wie vor der Fahrt. Jetzt (Mitte April) hat er seinen Geist aufgegeben. Bei einem Ausflug nach Österreich, genau an der deutschen Grenze. Gut, dass der Ersatzmotor noch nicht ausgeräumt war :-).
Man muss allerdings erwähnen, dass es bei Milano schon den ersten Zündaussetzer gab. Das wiederholte sich auf dem Heimweg ein paar Mal. Jetzt weis ich, dass die ersten Teile des sich zerlegenden Kurbelwellenlagers schuld daran waren.
Trotzdem: Wenn man mit dem Trabant "ordentlich" und verhalten fährt, dann ist eine Fernreise kein Problem! Sondern Spass und
                                                               A - BEN - TEU - ER  !
 

 

 

Noch was:

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